
Das sind die Plätzchen, die mich am stärksten an meine Kindheit erinnern. Die Vanillekipferl meiner Oma.
Ich habe eigenltich immer schon gewusst, dass diese Kipferl anders schmecken, als die restlichen, aber erst als ich angefangen habe, sie selbst zu backen, habe ich herausgefunden woran es liegt, dass ich diese Vanillekipferl immer besser fand. Auch heute noch zählen sie zu meinen Lieblingsplätzchen ohne die Weihnachten nicht Weihnachten wäre.
Der Unterschied liegt daran, dass in diesem Rezept gemahlene Haselnüsse statt Mandeln verwendet werden, das macht sie weniger marzipanig dafür nussiger. Desweiteren unterscheiden sich die Kipferl dadurch, dass sie nicht in Vanillezucker sondern in Kristallzucker gewendet werden, der mit Vanillezucker vermischt wurde. Das gibt den extra Vanillekick und ein interessantes Mundgefühl.
Leider kann ich nur vermuten, warum in diesem Rezept Haselnüsse verwendet werden. Ich nehme an, dass es in der Nachkriegszeit schwierig war an Mandeln zu kommen, Haselnüsse waren vermutlich deutlich billiger zu bekommen – aber, wie gesagt, reine Spekulation! Vielleicht schmecken sie so auch einfach meinem Opa besser ;-).
- 200 g kalte Butter
- 100 Zucker
- 1 PK Vanillezucker
- 250 g Mehl
- 100 g gemahlene Haselnüsse
- 50g Zucker und 1 PK Vanillezucker zum wenden der Plätzchen
- Mehl durchsieben.
- Backofen auf 180 °C (Ober-/Unterhitze) vorheizen.
- Butter, Zucker und Vanillezucker kurz miteinander vermengen.
- Mehl und Haselnüsse dazu geben und alles so lange kneten, bis ein gleichmäßiger Teig entstanden ist.
- Den Teig zu einem flachen Ziegel formen und in Frischhaltefolie eingeschlagen im Kühlschrang für mind. 30 Min. ruhen lassen.
- Etwa haselnussgroße Stücke vom Teig abbrechen und zuerst zwischen den Händen zu einer Wurst formen, die an den Enden spitz zuläuft. In Form eines Hörnchens (Kipferl) auf das mit Backpapier ausgelegte Blech legen.
- Auf mittlerer Schiene ca. 12 - 15 Minuten backen, bis die Spitzen beginnen leicht braun zu werden.
- Zucker und Vanillezucker in einer kleinen Schüssel gut vermischen.
- Kurz auf dem Blech kurz etwas abkühlen lassen, aber nur so lange bis sie einigermaßen fest sind und vom Blech genommen werden können. Die noch warmen Plätzchen in der Zuckermischung wenden und zum vollständigen auskühlen auf ein Gitter setzen.
Meine Oma hat immer den Vanillin-Zucker verwendet, da dieser allerdings lediglich aus künstlichen Aromen besteht, bevorzuge ich den echten Boubon-Vanillezucker.
Alternativ kann man sich Vanillezucker auch selber herstellen, indem man entweder Kristallzucker in ein Schraubglas füllt und eine Vanillestange hineinsteckt, oder Zucker mit etwas gemahlener Vanille vermischt und ebenfalls in ein Schraubglas füllt. Nach ein paar Wochen hat sich das Aroma im ganzen Zucker verteilt.