Der Obazde ist in Bayern ein Klassiker und darf bei keiner Brotzeit fehlen. Besonders beliebt ist er deshalb in Bier- und Wirtsgärten zu Brez’n und Bier.

Ursprünglich wurde der Obazde zur Resteverwertung erfunden. So wurde gerne sehr reifer Weichkäse – wie Camembert oder Brie – kräftig mit Paprika und Kümmel gewürzt um den strengen Geschmack des überreifen Käses zu überdecken.
Übersetzt ins Hochdeutsche heißt Obazda so viel wie Angepatzter, Angedrückter oder Vermischter. Was daher kommt, dass der weiche Käse mit einer Gabel erst einmal ordentlich zerdrückt also „zambazt“ wird.
Zum ersten Mal in einer Wirtschaft serviert wurde der Obazde, so wie wir ihn heute kennen, im Weihenstephaner Bräustüberl um 1920. Seither wird er klassisch mit Zwiebelringen und Schnittlauchröllchen serviert.
Wie bei allen alten Rezepten haben sich über die Jahrzehnte verschiedenste Rezepturen und Variationen entwickelt.

Hier möchte ich euch mein Rezept vorstellen, so wie ich ihn von meiner Mama gelernt habe… na ja, nicht ganz, meine Version ist durch den enthaltenen Limburger fränkisch angehaucht und dadurch eher ein Grupfter als ein Obazda. Aber die Verwendung von einem Schuss ungesüßter Kondensmilch ist die Geheimzutat von meiner Mama! Dadurch bekommt der Obazde eine ganz leichte Süße die den Geschmack abrundet.
- 200g weicher Camembert oder Brie
- 100g weicher Limburger oder Romadur
- 100g Streichkäse
- ½ TL Rosenpaprika
- ½ TL Paprikapulver edelsüß
- 1 TL Kümmel
- 1 EL ungesüßte Kondensmilch
- Salz, Pfeffer
- Camembert und Limburger in grobe Würfel schneiden und zusammen mit dem Streichkäse in eine mittelgroße Schüssel geben.
- Mit einer Gabel alles ordentlich zerdrücken bis daraus eine cremige Masse geworden ist. Es sollten aber idealerweise noch kleine Käseklümpchen vorhanden sein.
- Die Gewürze und die Kondensmilch dazu geben und alles gut miteinander vermengen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.
- Klassisch mit hauchdünnen Zwiebelringen oder Schnittlauchröllchen garnieren.